Speisen auf Reisen – So beugen Sie einem Magen-Darm-Infekt im Urlaub vor!

Viele haben es schon einmal erlebt: Man freut sich auf Erholung, Sonne, Strand und Meer. Gerade hatte der Urlaub begonnen und schon melden sich auf unangenehme Weise Magen und Darm. Bei manch einem zeigt sich das durch einen aufgebähten Bauch oder Übelkeit, andere leiden sogar unter Verstopfung oder Durchfall. Doch was genau steckt hinter diesem Urlaubsphänomen?

Meist gelangen Erreger durch verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser in den Körper. Hohe Außentemperaturen können dabei die Vermehrung der Erreger noch beschleunigen. Die meisten Erreger sind Darmbakterien, die dann häufig Durchfall auslösen. Nicht außer Acht sollte man die Fliege lassen. Denn in wärmeren Ländern spielen diese eine wesentliche Rolle bei der Übertragung von Keimen. Spazieren sie über das Besteck oder das Essen, streifen sie dort kleinste Fäkalspuren ab, welche an ihrem Körper haften können. Auf diesem Weg gelangen die Erreger dann in den Darm. Je nach auslösendem Erreger tritt der Durchfall wenige Stunden oder mehrere Tage nach dem Kontakt auf.

Eine Verstopfung hingegen ist meist harmlos und liegt eher daran, dass sich Magen und Darm erst auf die ungewohnte Ernährung umstellen.  

Vorsorge gegen Magen-Darm-Beschwerden 

Die wichtigste Regel, die man im Urlaub beachten sollte, ist “Cook it, peel it, wash it or leave it” – oder übersetzt: Man sollte Lebensmittel kochen, schälen oder waschen oder sie nicht zu sich nehmen. Weiterhin können folgende Tipps dabei helfen, einen Magen-Darm-Infekt im Urlaub zu vermeiden:

  • Waschen Sie sich so oft wie möglich Ihre Hände; auf jeden Fall nach jedem Gang zur Toilette.
  • Trinken Sie kein Leitungswasser und benutzen Sie es nicht zum Zähneputzen. Auch auf Eiswürfel sollten Sie verzichten, da diese oft aus Leitungswasser hergestellt werden.
  • Wenn Sie doch auf Leitungswasser zugreifen müssen, kochen Sie es vorher ab.
  • Konsumieren Sie Getränke, wenn möglich, nur aus verschlossenen Originalflaschen oder Dosen.
  • Verzichten Sie auf den Verzehr von rohem Fleisch oder ungenügend gekochten oder gebratenen Meeresfrüchten oder Fisch.
  • Vermeiden Sie aufgewärmtes Essen.
  • Vorsicht ist ebenfalls bei folgenden Produkten geboten:
    • Milch oder nicht pasteurisierten Milchprodukten
    • Speiseeis, kalte Saucen, Mayonnaise
    • Eier
    • Salate, rohes Gemüse, ungeschältes Obst

Was tun, wenn es einen doch erwischt hat?

Zunächst einmal heißt es: Ruhe bewahren. Ein Magen-Darm-Infekt ist zwar unangenehm, in den meisten Fällen aber harmlos und lässt sich gut selbst in den Griff bekommen.

Bei Durchfallsollten Sie darauf achten, dass der Wasser- und Salzhaushalt aufgefüllt wird, da ansonsten der Körper austrocknet. Blutdruckabfall und Kreislaufschwäche bis hin zum Kreislaufzusammenbruch wären sonst mögliche Folgen. Um dies zu vermeiden, sollten Sie also bei Durchfall mindestens drei bis vier Liter am Tag trinken. Am besten eignen sich Flüssigkeiten, die gleichzeitig den Mineralsalzhaushalt auffüllen. Neben gezuckerter Tee oder salzhaltige Suppen eignen sich auch fertige Elektrolyt-Pulver oder -Lösungen. Diese enthalten unter anderem Traubenzucker, Kochsalz und Kaliumchlorid. 

Eine Elektrolytlösung lässt sich auch leicht selbst herstellen: Mischen Sie hierfür 5 Esslöffel Zucker, 1-2 Esslöffel Salz und ein Glas Orangensaft mit einem Liter abgekochten Wasser.

Verzichten Sie zudem auf fettige und schwere Speisenwährend des Durchfalls.  Ebenso empfiehlt es sich, Alkohol und Koffein zu meiden. Schonkost ist empfehlenswert. In den ersten beiden Tagen können Sie beispielweise dünne Brühen, Salzstangen, geriebene, geschälte Äpfel oder Zwieback essen. Wenn möglich können Sie am 2. Tag schon wieder Hafer-, Reis- oder Leinsamenschleim essen. Vom dritten Tag an können Reis oder Kartoffeln auf dem Speiseplan stehen. Nach vier Tagen darf man langsam wieder zu normaler Kost übergehen.

Mit Medikamenten gegen den Reisedurchfall sollten Sie vorsichtig sein. Mittel mit dem Wirkstoff Loperamid, zum Beispiel Imodium, unterdrücken den Durchfall vorübergehend, indem sie die Darmbewegung verlangsamen. Das verschafft aber den verursachenden Krankheitserregern Zeit, sich im Darm weiter zu vermehren oder in die Darmwand einzudringen. Auf keinen Fall sollten solche Peristaltikhemmer bei blutigem oder fieberhaftem Durchfall eingenommen werden.

Wann sollte man besser einen Arzt aufsuchen?

Klingt der Durchfall nicht von alleine ab oder kommen weitere Symptome wie Fieber, Kreislaufprobleme oder blutiger und schleimiger Stuhl hinzu, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Auch bei Säuglingen und Kleinkindern sollten Sie nicht abwarten, sondern sich sofort ärztlichen Rat einholen.

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